Widget HTML Atas

J. R. Ward Nachtjagd Download

Autorin: J.R. Ward

Im Englischen gibt es bislang sechs Romane um die Bruderschaft der Black Dagger.
Der deutsche Verlag splittet jeden Band in zwei Bücher auf.

Reihenfolge Deutsch:
1. Nachtjagd
2. Blutopfer
3. Ewige Liebe
4. Bruderkrieg
5. Mondspur
6. Dunkles Erwachen
7. Menschenkind
8. Vampirherz
9. Seelenjäger
10. Todesfluch
11. Blutlinien
12. Vampirträume
13. Racheengel (ab 05/2010)
14. Blinder König (ab 09/2010) Reihenfolge Englisch:
1. Dark Lover
2. Lover Eternal
3. Lover Awakened
4. Lover Revealed
5. Lover Unbound
6. Lover Enshrined
7. Lover Avenged
8. Lover Mine (ab 04/2010)

The Black Dagger Brotherhood - an Insider's Guide

Hinweis: Inhaltsangabe und Rezension beziehen sich auf die deutsche Übersetzung

Inhalt:
Wrath ist der letzte reinrassige Vampir und Anführer einer Gruppe von Vampirkriegern, die ihre Rasse gegen die seelenlosen Lesser verteidigen. Eines Tages bittet sein Kampfgefährte Darius ihn, sich seiner Tochter Beth anzunehmen, die kurz vor ihrer Transition steht. Vampire können nämlich Kinder mit Menschen zeugen. Diese Kinder sind entweder komplett menschlich oder entwickeln um ihren 25. Geburtstag vampirische Züge und brauchen das Blut eines anderen Vampirs um ihnen einen gefahrlosen Übergang zu ermöglichen. In der Hoffnung, dass Beth nie die Transition durchmachen muss, hat Darius den Kontakt zu ihr vermieden und sie immer aus dem Verborgenen beobachtet und beschützt. Doch nun, da klar ist, dass auch sie eine Vampirin werden muss, möchte er, dass es durch Wraths mächtiges Blut passiert. Aber Wrath, der ein kaltherziger Krieger mit einer besonderen Abneigung gegen Menschen ist, lehnt ab.
Dann wird Darius von den Lesser ermordet und Wrath fühlt sich plötzlich seinem toten Freund verpflichtet�

Kommentar:
Herrgott noch mal, was muss man heute eigentlich noch können um veröffentlicht zu werden? Schreiben scheinbar nicht, denn dieses Buch könnte stilistisch gesehen auch von einer Vierzehnjährigen stammen. Erstaunlich, dass dieser Roman in Amerika zum Bestseller wurde, sogar mehrere Fortsetzungen erfahren hat und nun tatsächlich in einer deutschen Übersetzung vorliegt.
"Düster, erotisch, unwiderstehlich" fasst der Verlag die angeblichen Vorzüge des Romans im Klappentext zusammen.
Düster könnte die Bruderschaft, die hauptsächlich aus bis an die Zähne bewaffneten Typen mit Wrestlerstatur und ausgeprägter Libido besteht, tatsächlich sein, würde dieser Eindruck nicht sofort zerstört sobald sie ihren Mund aufmachen. Da haben die Jahrhunderte alten Vampirkrieger eine Ausdrucksweise wie ein Teenager und kürzen ihre Namen ganz niedlich ab, aus Darius wird "D", aus Zsadist (oh, welch tiefsinnige Namensgebung�und es gibt noch mehr davon�) "Z". Dazu haben die Jungs noch ganz herzallerliebste Ansichten. Zitat: "Soweit es ihn [Wrath] betraf, gab es nur zwei akzeptable Positionen für Menschen. Eine Frau: auf dem Rücken. Ein Mann: mit dem Gesicht nach unten und ohne Herzschlag."
Die zweifelhaften Ansichten haben übrigens auch noch andere der "Traummänner" dieses Buches mit Wrath gemeinsam. Zum Beispiel der Polizist Butch, der mit Vorliebe seine Verdächtigen verprügelt, weil die Justiz ihm nicht gerecht genug ist.
Wie wir also auf den ersten Seiten hinreichend erklärt bekommen, ist Wrath ein schrecklich harter Kerl, so ein richtiger Mann, der aber sobald er Beth erblickt, in Schwärmereien voller Blümchen-Metaphern ausbricht ("üppige Blume", "nachtblühende Rose"). Keine Sorge, der Gute mutiert nicht zum verseschmiedenden Poeten, denn schon im nächsten Moment regt es sich in seiner Hose und wenige Seiten später fallen er und Beth, ohne sich einander richtig vorgestellt zu haben, übereinander her. Ich weiß ich wiederhole mich, aber sinnloses Rumgepoppe ist NICHT erotisch. Romantisch übrigens auch nicht, ein bisschen mehr als horizontale Kommunikation braucht es für mich als Leserin schon um in Verzückung zu geraten.
Bliebe also noch der Punkt "unwiderstehlich". Oh ja, bei Sätzen wie "Er roch sie sofort, und - wer hätte das gedacht - bekam einen Ständer" (hier beweist die Autorin sogar erstaunliche Selbstironie) und "Er versteifte sich, und ebenso sein Schwanz, allein beim Klang des Wortes auf ihren Lippen" kann ich mich kaum halten vor Begeisterung.
Stehen Frauen wirklich auf solche Männer? Geistig unterbelichtete, komplett triebgesteuerte Hünen, die zur Gewalttätigkeit neigen? Aber es ist ja so romantisch wenn so ein harter Kerl vor einer Frau in die Knie geht, nicht wahr? Da werden dann auch intelligente selbstbewusste junge Frauen sofort zu schwachgeistigen entzückt bebenden Weibchen und die Welt ist wieder in Ordnung.
Im Prinzip gehört das Buch mehr in die Romance/Nackenbeißer-Ecke, auch wenn sich auf dem Titelblatt keine Frau in den Armen eines Mannes räkelt und auf dem Klappentext nur die Phrase "der ruhelose, attraktive Anführer" einen Hinweis auf den Inhalt gibt.
Ein wenig nervig ist auch die Beibelassung englischer Begriffe. "Die Bruderschaft der Black Dagger" klingt schon ziemlich merkwürdig. Was spricht bitte gegen eine "Bruderschaft des schwarzen Dolches" oder etwas Entsprechendes? Ähnlich die Transition, bei der sich der Übersetzer offenbar nicht ganz einig war, ob das Wort nun in seiner Entdeutschung einen weiblichen oder einen männlichen Artikel erhalten soll. "Übergang" oder "Übertritt" wäre jetzt auch keine so schlechte Alternative gewesen.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen beginnt Heyne bei dieser Reihe wieder mit einer Unsitte, die glücklicherweise in den letzten Jahren in Deutschland nicht mehr so oft praktiziert wird: Nach 263 Seiten endet der Roman mittendrin und es wird auf den nächsten Band hingewiesen. Ein Blick in das Impressum bestätigt, was man als leidgeprüfter Fantasyleser schon vermutet: Das englische Buch "Dark Lover" wurde in der deutschen Ausgabe in zwei schmale Büchlein geteilt. Das nenne ich mal ein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Mein Fazit: Bei diesem Buch habe ich spontan Lust bekommen meine Punkteskala nach unten zu erweitern. Bodenloser Schwachsinn.

Wertung:

rezensiert von Pandora - 05/2007

Posted by: lyndonlifland.blogspot.com

Source: http://der-rote-salon.wildergarten.de/rezi/blackdagger.html